UNITI begrüßt, dass das Land Nordrhein-Westfalen den Einsatz klimafreundlicher synthetischer Kraftstoffe voranbringen will. Das entsprechende Handlungskonzept basiert aus UNITI-Sicht auf richtigen Annahmen und enthält gute Ansätze, allerdings sind die darin vorgesehen Maßnahmen für die angestrebte Beschleunigung des Markthochlaufs der E-Fuels nicht ambitioniert genug.
Richtiger Ansatz:
„Ressourcen importieren, Technologien exportieren“
Synthetische Kraftstoffe sind ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2045 und
eröffnen Chancen für innovative Geschäftsmodelle, sagte NRW-Wirtschafts- und Energieminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart bei der Vorstellung des
„Handlungskonzept Synthetische Kraftstoffe“ am 10. Dezember in Düsseldorf. UNITI-Hauptgeschäftsführer Elmar Kühn freut sich über das klare Bekenntnis: „Wir stimmen dem Herrn Minister zu und begrüßen, dass Nordrhein-Westfalen das Thema E-Fuels strategisch vorantreiben möchte.“ Mit E-Fuels lassen sich u.a. fossile Kraftstoffe ersetzen. Sie
machen es möglich, Erneuerbare Energien
aus wind- und sonnenreichen Regionen der Welt in flüssiger
Form nach Europa zu
importieren. Hier werden diese dringend gebraucht, um die Klimaziele zu
erreichen. Ein solcher
globaler Ansatz findet sich auch im Konzept des Landes NRW, in dem
internationale Kooperationen für den
Import synthetischer Kraftstoffe gefordert werden. Gleichzeitig wird darin richtigerweise betont, dass
Deutschland vom Export der für die E-Fuels-Herstellung benötigten Technologien in die Erzeugerländer profitieren könnte.
„Ressourcen importieren und
Technologien exportieren, um eine
starke Position im globalen Markt für synthetische Kraftstoffe einnehmen zu können“, heißt es in dem
Handlungskonzept.
Aktionsplan sollte ambitionierter ausgestaltet werden
Weitergehende Ambitionen hätte sich der UNITI-Hauptgeschäftsführer bezüglich des in dem Handlungskonzept enthaltenen Aktionsplans gewünscht. „Die vorgeschlagenen Maßnahmen werden nicht ausreichen, um einen breiten Markthochlauf der E-Fuels zu erreichen“, sagt Elmar Kühn. Bezüglich der Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen etwa beschränkt sich das Konzept auf ein harmonisiertes PtX-Zertifizierungssystem sowie auf die schnelle Umsetzung der Beimischungsquote von synthetischem Kerosin im Flugverkehr. Im Straßenverkehr sieht das Konzept den Einsatz von E-Fuels nur in der Bestandsflotte des Güterverkehrs oder in Spezialanwendungen vor. Kühn: „Damit droht, dass das Konzept Makulatur wird.“ Denn nur wenn auch die Verwendung von E-Fuels in neuen PKW und LKW vom Gesetzgeber angereizt wird, gibt es Planungssicherheit für einen nachhaltigen Einsatz von E-Fuels im Straßenverkehr und nur so werden Investoren den dringend benötigten industriellen Produktionshochlauf angehen. Elmar Kühn fordert daher: „Das Land Nordrhein-Westfalen sollte sich auf Bundes- und EU-Ebene dafür einsetzen, dass E-Fuels bei der anstehenden Änderung der europäischen CO2-Flottenregulierung als CO2-neutrale Kraftstoffe Anrechnung finden und darüber hinaus durch eine klimaschutz-fokussierte Energiebesteuerung als CO2-neutrale Kraftstoffe attraktiver werden.“